Saturday, September 29, 2007

Eine Sitzung, ihre Folgen und hoher Besuch

Freitag, 28. September 2007

Meine lieben Freunde und Verwandten

Wie geht es euch allen? Hat der Herbst schon Einzug gehalten in der Schweiz? Sind die Blätter der Bäume schon verfärbt?
Bei uns ist fast alles wie gehabt, mit leichten Verbesserungen und spannenden Ereignissen.
Ja, ich weiss gar nicht, wo ich beginnen soll. Am besten querfeldein…

Neue Kleider I
Vor 14 Tagen kauften wir für Anja neue Kleider. Vor allem Hosen waren wichtig, da diese nach einem Morgen Kindergarten meist so dreckig sind, dass man (also ich) waschen muss. Das Lädele in Tena stellte sich als sehr unterhaltsam und spannend heraus und wir fanden tatsächlich eine sehr schöne türkisfarbene Kombination.


Übertriebene Tierliebe
Heiko und Jana hatten eine Ratte gefangen, während wir drei in Tena waren, und den Nager den Volontären gegeben, damit diese ihn den Tigrilis/ Ozeloten füttern. Die Volontäre, diese Tierfanatiker, fanden die Ratte so herzig und hatten so Mitleid, dass sie sie freiliessen. Was sagt man dazu? Wir haben auf jeden Fall wieder eine Ratte, vielleicht ist’s ja eine Altbekannte…

Königin der Blattschneiderameisen
Unsere Indianerkinder kamen während einer Pause mit riesigen Ameisen angerannt. Ihr Leib und ihr Kopf waren etwa so gross wie Maiskörner. Das seien Uguis – Königinnen der Blattschneiderameisen. Nur eine hat die Pause überlebt, alle anderen wurden vorher gegessen. Diese eine fand ich später in Silvias Pult, sie wollte eine Ameisenzucht damit starten. Ich sagte, ich wolle kein Zucht im Schulzimmer, worauf auch diese Ugui ein jähes Ende fand.

Neue Kleider II
Ein Päckli mit einem schönen, weissen (!) T-Shirt für Anja! Herzlichen Dank, Grosi, Anja hat sich sichtlich gefreut! Leider bleibt weiss unter diesen erschwerten Umständen (1. Kindergartenkind; 2. Dschungelleben; 3. Handwäsche) nicht lange wirklich weiss. Aber der Scherenschnitt sieht sicher auch auf geflecktem Stoff heimatlich aus…



Hallenbad
Wir hatten in der Schule einen kleinen Frosch im Spülkasten. Er hatte diese kleinen Saunäpfe an den Zehen, genauso, wie ich mir einen Regenwaldfrosch vorstelle. Wie der dort reingekommen ist, war uns ein Rätsel. Vielleicht aber durch die Leitungen, ins Wasserreservoir käme er auf jeden Fall problemlos, obwohl es inzwischen wenigstens überdacht ist. Wir haben ihn dann mit Mühe und Not aus seinem Hallenbad befreit.


Paparazzi
Die Jagd nach einem guten Bild von einem leuchtendblauen Morphofalter ist schon lange eröffnet und wird nicht so bald zu Ende sein. Nach 10 Minuten sportlichem Fotoschiessen, aus dem nur Fotos mit grünen Blättern ohne Schmetterling resultierten, gelang mir wenigstens dieses Abbild von den zugegebenermassen etwas weniger faszinierenden Aussenseiten der Flügel.

Reunión de los Padres - Elternversammlung
Wir hatten am Donnerstag eine Sitzung, einen Elternrat, oben in der Schule. Für uns ist dies immer eine sehr spezielle Situation, da wir die Kichwakultur und –sprache nicht kennen, aber eigentlich ja über die Schule diskutieren oder informieren sollten. Es mutet seltsam an, dass die Indianer uns nie fragen, wie’s denn ihren Sprösslingen geht. Sowieso sind die Kichwas sehr schweigsam. Ausser Jaime, der Waldhüter und einzige Politiker unter den Eltern, und ein etwas schwieriger Charakter. Er spricht dann jeweils so lange, dass die Sitzungen ewig dauern. Diese Sitzung ging natürlich insbesondere um die Fiesta, die am 28. September stattfindet. Wir erfuhren noch gerade rechtzeitig, dass wir die Schweizer und die Ecuadorianische Hymne mit den Kindern vortragen müssen, zu all den anderen Liedern, Tänzen, Kunststücken, die wir jetzt seit vier Wochen am Vorbereiten sind. Ich muss, obwohl eigentlich Patriotin, doch zugeben, dass ich von diesem neuen Auftrag nicht begeistert war. Ich finde die Schweizerische Hymne, insbesondere für fremdsprachige Kinder, ein sinnloses Lied. Erklär’ mal einem Kichwa, was „hehren" genau heisst und wann er dieses Wort in seinem Leben je brauchen wird…
Des Weiteren wurde beschlossen, dass Gloria, unsere Kichwalehrerin, mit Hilfe von Olga, der Amazoonico-Sekretärin, mit den grossen Schülern einen traditionellen Tanz einstudiert. Und dass man Fisch und Huhn machen wollte und wer die Tiere mitbringen sollte. Und dass die kleinen Schüler unbedingt eine Schuluniform brauchen, so eine, wie die Grossen haben. Dass man das Bier selber zahlen müsse. Dass die Kinder unbedingt eine Lehrausbildung bräuchten. Wer bringt das Geschirr mit? Wer mäht das Gras? Welche offiziellen Gäste sind eingeladen und kommt die Prefecta, wenn man sie einlädt? Ob man den Kindergarten noch streichen wolle bis zur Einweihungsfeier…
Für uns war nach der Sitzung wie immer nicht ganz klar, was eigentlich unsere Aufgabe ist, wo unsere Verantwortung liegt, wann die Fiesta beginnen würde, wann und wo unsere Auftritte stattfinden würden und es konnte es uns auch niemand sagen. Zudem hatte mich Jaime während der ganzen Sitzung blossstellen und herumkommandieren wollen und hatte mir sogar die Schuld an einem Missverständnis mit dem Maler gegeben. Ich habe mich kaum gewehrt, zu unsicher fühle ich mich in der indianischen Kultur noch.
Nach der Sitzung meldeten wir uns bei Angelika, damit sie uns die ganze Reunión noch einmal verständlich zusammenfassen konnte. Sie meinte dann auch, dass ich mich Jaime gegenüber bestimmter verhalten sollte, was ich am Abend an der Fiesta gleich umsetzte.


Fiesta Runa Huasi
Im Runa Huasi fand eine grosse Abschiedsfeier für zwei langjährige Volontärinnen statt. Es gab Huhn, Reis, Yuka, Suppe mit Hühnerkrallen, Alkohol, usw. Bettina war übrigens mutig genug, eine Kralle bis auf die Knochen abzunagen, es schmecke wie Gummi. Anja und Kayla spielten lange zusammen und schliefen dann später mitten unter den Tanzenden in den Hängematten ein. Getanzt wurde der typische Kichwatanz, wo man kaum sich kaum bewegt, niemals ohne Mann bzw. Frau tanzt, aber diesem/ dieser nicht in die Augen schaut. Jaime forderte mich zum Tanzen auf, - es ist immer Herrenwahl, übrigens eine unglaublich praktische Sitte-, und ich erwiderte mit einem klaren und so untypischen, weil zu direkten, Nein. Seitdem ist Jaime wieder umgänglicher, ich denke, ich war bestimmt genug.
Ungefähr nach 2 Stunden Schlaf ist Anja erwacht, es war ihr doch zu etwas zu laut. Der etwa 10minütige Rückmarsch alleine durch den dunklen Dschungel, mit Anja auf dem Rücken und nur mit Stirnlampe und Stiefeln ausgerüstet, war eindrücklich. In der Nacht schwirren Leuchtkäfer durch den Wald, so gross wie Haselnüsse. Und die Geräuschkulisse ist sagenhaft.
Am nächsten Tag gab es viele Gerüchte. Da die Kichwamänner sich ihrer Untreue rühmen und manche Volontärinnen unbedingt eine exotische Urlaubserinnerung brauchen, spielen sich oft, vor allem für die armen Ehefrauen, unliebsame Begebenheiten ab.

Vorbereitungen
Gleich am nächsten Morgen wollten wir die neuen Angaben umzusetzen. Ich versuchte krampfhaft, die Hymne auf dem Keyboard zu begleiten und versagte kläglich. Seit ich nicht mehr Schule gebe, habe ich wohl nie mehr Tasten angefasst. (Das Keyboard war bis vor kurzem kaputt, nun hat es Douwe geflickt. Eigentlich habe ihm nichts gefehlt, aber es hätten einfach zu viele Kakerlaken in der Elektronik gehaust…). Das Üben des Kichwatanzes musste auf den Montag verschoben werden, weil die beiden Kichwalehrerinnen kichwamässig zu spät kamen, kichwamässig nichts (zum Beispiel keine Musik) organisiert hatten und kichwamässig einfach darauf warteten, dass ich das Problem löste. Entweder bleibt man als Schweizerin in solchen Situationen kichwamässig gelassen und tranquilo oder man bekommt einen europäischen Nervenzusammenbruch.

Hoher Besuch
Am Montag, 24.9., traf Christine von Steiger, die Gründerin und Direktorin der Schule Sacha Yachana Huasi mit vier Oberstufenschülern aus der Schweiz ein. Wir warteten gespannt auf den Besuch! Christine wird für 14 Tage in ihrem bzw. unserem Haus wohnen, Heiko und Jana mussten für diese Zeitspanne ausziehen. Wir versprechen uns von diesem hohen Besuch mehr Klarheit (Was ist unsere Verantwortung? Was sind unsere Aufgaben?) und etwas mehr Informationen zum ganzen Projekt. Da Christine eine leidenschaftliche Rednerin ist, werden wir wohl bis in einer Woche eine ganze Menge mehr Hintergrundwissen erworben haben.

Friday, September 14, 2007

So hat der September begonnen...

So hat der September begonnen… 7. September 2007

Meine lieben Daheimgebliebenen!
Die Tage hier im Dschungel vergehen schnell, einer gliche dem nächsten wie ein Ei dem anderen, wären da nicht diese Vorkommnisse, die das Projekt Ecuador wirklich zu einem Abenteuer machen. Hier ein paar Kostproben, was in den letzten zwei Wochen so alles im amazoonico (Zoo und Auswilderungsprojekt) und im Sacha Yachana Huasi (Wald-Lern-Haus = Schule) geschehen ist:









100% Maestra
Die Schule läuft gut, immer noch immens chaotisch, verglichen mit der Schweiz, aber inzwischen so, dass ich mich wohl fühle. Lehrerin sein ist halt schon der beste Beruf überhaupt… hihi. Und kommt mir jetzt nicht mit Ferien und gutem Lohn, beides können wir uns hier abschminken. Wie in der Schweiz arbeiten wir aus purem Idealismus!

Die Affen rasen durch das Haus…
Bei uns sind die Affen ins Haus eingebrochen, weil wir fahrlässigerweise die Türe nicht abgeschlossen hatten. Zum Glück intervenierten die Volontäre schon nach kurzer Zeit, bevor allzu grosses Chaos entstanden war. Auf dem Foto sieht man Heiko nach der Invasion im Bad aufräumen. (Wir waren übrigens während des Vorfalls alle in der Schule).
Der Ozelot ist wieder daheim
Der Ozelot ist wieder gefangen! Endlich, wir freuten uns alle sehr, vor allem für Dauwe (der hat sich für den Ausbruch und das Wiedereinfangen verantwortlich gefühlt) und für die Trompeteros (die mussten seit dem Ausbruch in Gefangenschaft ausharren). Die Trompetervögel sind seither wieder völlig zufrieden in der Schule anzutreffen, wo sie sich über die Essensreste hermachen oder beim Fussballspielen helfen. Wenn man ihnen dann zwischendurch noch ein Insektenvieh aus dem Schulzimmer hinauswirft, trompeten sie vor Wohlbefinden.

Krankheiten aller Art I
Dauwe wurde kurz darauf schwer krank und musste nach Shell/Puyo ins Spital. Anscheinend hatte er irgendeine Krankheit, die von Rattenurin übertragen werden kann. Mir kam da nur Pest in den Sinn. Und euch? Inzwischen geht es ihm wieder gut.

Die zerquetschte Fledermaus
Wir haben in der Schule Wandtafeln, die wir wie Bretter an die Wand stellen. Sie sind ziemlich gross, einigermassen schwer und natürlich nirgends befestigt. Während Bettinas Unterricht ist eine dieser Tafeln umgekippt und hat Bettina und einen der kleinen Schüler am Kopf getroffen. Zum Glück ist nichts passiert. Als Bettina die Tafel wieder aufstelle, fand sie dahinter ein zerquetschtes Irgendetwas. Die Schüler meldeten sofort auf Spanisch, was es denn sei. Als sie merkten, dass Bettina nicht verstand, erklärten sie auf Deutsch: „Es fliegt, es fliegt.“ Schliesslich hat Bettina begriffen, dass gerade eine Fledermaus hinter der Tafel ihren Tod gefunden hat. Nach drei Minuten ging der Unterricht wieder weiter.

Krankheiten aller Art II
Mich hat ein heimtückischer Magen-Darm-Virus heimgesucht und für einen Tag vollkommen ausser Gefecht gesetzt. Ans Schule-Geben war nicht mehr zu denken. (Eine Volontärin hat das für mich übernommen, nachdem ich den Schülern kurz gesagt habe, woran sie arbeiten sollen). Aber wie der Virus gekommen war, war er auch wieder verschwunden. Kurz und heftig. Und sehr unangenehm. Das sei typisch.

Der Tausendfüssler
Als ich so krank im Bett lag, sah ich innerhalb des Moskitonetzes über meinem Kopf einen Riesentausendfüssler. Ich finde solche Viecher in der Wohnung nicht so toll, geschweige denn in meinem Bett – und erst recht nicht, wenn ich krank bin. Aber auch daran gewöhnt man sich ein bisschen, kreischen tue ich jedenfalls nicht mehr so oft wie am Anfang.

Andere Länder, andere Sitten
Fabian, ein Schüler aus der Unterstufe, hat besonders Freude an Anja. Er streichelt sie oft und neckt sie, indem er auf mich zeigt und „Meine Mamá“ sagt, bis Anja reagiert. Er hat sie scheinbar einmal während der Pause auch geküsst, was ich eigentlich nicht so problematisch fand, denn Körperkontakt ist an der Schule viel weniger ein Tabu als in der Schweiz. Silvia, ein Mädchen aus meiner Klasse, hat mich aber dann darauf aufmerksam gemacht, dass ich besser zu Anja schauen müsse, sonst kriege sie keinen Mann mehr. Neugierig habe ich daraufhin bei Gloria nachgefragt, was es denn mit dem Küssen auf sich habe. Auf die Wange sei kein Problem, aber niemals auf den Mund, das dürfen nur Eheleute, meinte sie. Und dann sagte sie schon fast vorwurfsvoll, Fabian habe Anja auf den Mund geküsst und sie, und das sie betonte sie besonders, habe ihn zurückgeküsst. Und das sei ganz und gar nicht gut. Ob es denn etwas sei, das wir verbieten müssten? Ja, unbedingt, Anja dürfe dies nicht mehr machen. Es wurde mir klar, dass sich hier in Ecuador die Frau gegen „Übergriffe“ wehren muss, auch wenn sie erst drei ist. Und wenn ihr das nicht gelingt, ist sie die „Schuldige“. Das Ganze hat mich ziemlich aufgewühlt und wütend gemacht. Es ist für mich unverständlich, dass Gloria, die sich als Kichwafrau in ihrer Kultur auskennt, überhaupt nichts gesagt oder getan hat, da sie die Szene allem Anschein nach ja miterlebt hat. Wir haben mit Fabian gesprochen und es wird nicht wieder vorkommen. Er hat es ja auch nicht böse gemeint, dafür ist auch er noch zu jung.

Meine Schwimmerin
Anja hatte im Arajuno ihre ersten Schwimmerfolge! Sie konnte vom Ufer bis zu mir schwimmen, etwa 2-3 Meter, indem sie mit den Beinen schwaderte und mit den Armen den Armzug nachmachte. Ich finde das cool! In solchen Momenten vermisse ich es sehr, dieses Erlebnis nicht mit irgendjemandem teilen zu können, dem Anja auch so am Herzen liegt wie mir.

Nachtessen bei den Volontären
Wir waren bei den Volontären zum Nachtessen eingeladen. Die Schweizer Volontärin Julia machte extra für uns Kartoffelstock. Es schmeckte lecker! Da kam man auch ein bisschen mit den anderen Menschen ins Gespräch, die eigentlich für das gleiche Projekt arbeiten. Ich fand das sehr erfrischend, die Gespräche ins unserem Viererteam drehen sich doch oft nur um die Schule. Etwas zu denken gab mir die Aussage von Jodie, einer Australierin, die es schön fand, dass sie hier zum ersten Mal in ihrem Leben zwei Leute sich in einer anderen Sprache als Englisch unterhalten gehört hatte.
Eigentlich wollte ich Anja bei den Volontären ins Bett legen, das Zimmer neben der Küche war dafür vorgesehen. Nachdem ich einen Augenschein genommen hatte, bevorzugte ich allerdings unser sauberes, ordentliches Lehrerhaus mit dem sauberen, frischen Bett!

In die Falle gegangen…
Und dann gibt’s noch etwas sehr Erfreuliches zu berichten: Wir hatten einen Fangerfolg. Die Ratte ist uns endlich, nach wochenlangem Kampf, nicht mehr auf die Nerven, sondern in die Falle gegangen. Den Ozeloten hat’s geschmeckt…

Krankheiten aller Art III
Geschwächt von meiner kurzen Magen-Darm-Geschichte war mein Immunsystem wohl mit einem entzündeten Mückenstich überfordert. Der Mückenstich auf meinem Unterarm wurde rot und schmerzte und es bildeten sich diese berüchtigten roten Striemen in Richtung Ellbogen, die eine Blutvergiftung ankündigen. Nicht sicher, ob meine Diagnose stimmt, eilte ich durch den heftigen Regen zu Angelika. Sie bestätigte mir, dass es sich um eine leichte Blutvergiftung handle und empfahl mir, viel Zugsalbe aufzutragen, manchmal könne man die Infektion so noch stoppen. Ich solle mich am Mittag wieder melden, wenn die Blutbahnen sich weiter entzündeten. Das taten sie leider und ich kam nicht um die allererste Antibiotikakur meines Lebens herum. Es gibt mir ein gutes Gefühl, dass Angelika so kompetent ist. Sie wusste genau, was zu tun ist, hat riesige Vorräte an allen möglichen medizinischen Mitteln und nimmt „Patienten“ immer ernst. Ich fühlte mich hier mitten im Dschungel mit einer Blutvergiftung in guten Händen. Trotzdem möchte ich eine weitere möglichst vermeiden. (Mit den tausend Ratschlägen, die ich in der Zwischenzeit bekommen habe, wie man Entzündungen am besten verhindere, sollte dies kein Problem mehr sein.) Denn nicht nur die Vergiftung, auch die Nebenwirkungen von Antibiotika sind nicht zu unterschätzen.

Was essbar aussieht, wird gegessen I
Am Freitag in der letzten Lektion ist jeweils grosse Putzaktion angesagt. Die Kinder haben ihre Ämtli und erledigen diese eigentlich ziemlich zuverlässig. Unter anderem wird auch der Abfall der ganzen Woche auf der grossen (und ziemlich ekligen) Feuerstelle des amazoonico verbrannt. Offensichtlich hat Angelika ihre alten Medikamente (mein Antibiotika war übrigens auch abgelaufen) auf den Gitterrost geworfen, aber nicht angezündet. Auf jeden Fall kamen die Schüler von der Feuerstelle zurück, etwelche Pillen lutschend. Wieder dank Silvia, meiner aufmerksamen Schülerin, konnten wir schnell reagieren.

Was essbar aussieht, wird gegessen II
Ich kann mich noch nicht ganz an diese indianische Essregel anpassen und verweigere immer noch die Hühnersuppe mit den ganzen Hühnerbeinen drin. Vielleicht versteht ihr mich?
Die Post ist da!
Wir alle freuen uns immer riesig über Post aus der Heimat. Hier mitten im Dschungel einen Brief mit einem Stempel aus einem Schweizer Dorf zu bekommen, weckt richtiggehend patriotische Gefühle, kaum zu glauben. Es ist wohltuend, die Zuverlässigkeit der Schweizer Post bis hierhin zu spüren, die Briefe brauchen meist nur eine Woche. Okay, zugegeben, manchmal kommen sie auch gar nicht an.
Das Zurückschreiben ist dann eine ganz andere Sache. Ich mach’s gerne und gebe mir auch redlich Mühe, sogar unter erschwerten Umständen, wie das Foto in Vätus Blog beweist, dennoch ist es nicht ganz einfach. Ist der Brief mal geschrieben, sollte er so zugeleimt werden, dass ihn die feuchte Umgebungsluft nicht wieder zu lösen vermag. Dann muss er einem willigen Volontär mitgegeben werden, der ihn an seinem freien Tag in Tena auf der Post abgeben kann. Ist die Post aus irgendeinem Grund (meist gibt’s ja gar keinen) geschlossen, hat man Pech. So etwas wie Briefkasten habe ich Ecuador noch nie gesehen. Auch Marken sind mir noch nie begegnet. Man bezahlt den Dolar, den der Brief kostet, gleich am Schalter. Und bitte den Betrag genau bezahlen, auch auf der Post haben sie vielfach nicht genug Wechselgeld. Schliesslich muss man sich nur noch in Geduld üben, Post aus Ecuador braucht erfahrungsgemäss 2-3 Wochen bis sie die Schweiz erreicht. Es ist auch schon vorgekommen, dass später abgegebene Briefe die früheren unterwegs überholt haben…








Liana Lodge
Etwa 20 Minuten Fussmarsch durch den Dschungel, Anja im Huckepack, kostet der kleine Ausflug in die Liana Lodge, den wir uns zwischendurch leisten. Aber es lohnt sich, und sei es nur, um ein bisschen andere Luft zu schnuppern.

Die Riesenheuschrecke
In den letzten Wochen haben wir fast täglich ein riesiges Insektenvieh mit unseren grossen Aluminiumpfannen in unserem „Schlafestrich“ eingefangen und nach draussen befördert. Obwohl es mir, wie schon geschrieben, überhaupt nicht behagt, diese Tiere dort zu haben, so ist es doch eine optimale Gelegenheit, die Tierwelt Ecuadors besser kennen zu lernen.

!Adíos, Roberto!

¡Adíos, Roberto!















Ja, nun ist er weg, unser Allrounder! Und hinterlässt ein Loch, das wir noch nicht so recht zu stopfen gewusst haben. In diesen zwei Monaten hat „Roberto“ hier im Amazoonico sichtbare Spuren hinterlassen:





  • Stiefelständer gebaut




Veranda geflickt


Fallgitter zur Sicherung der Leiter geschreinert





Papageienkäfig gebaut








  • Kloschüssel geflickt





Duschkopf repariert



Lavabo saniert

Kühlschrank in Gang gebracht



Schaukel für Anja hergestellt



Kindergartenspielhaus geputzt

WC-Rollen-Halter verbessert



Das lästige Knarren der Leiter unterbunden



Den Fussboden gestützt, damit nicht mehr immer alles wackelt







  • Ein Regal für kleine Dinge konstruiert




Wäscheleinen montiert



Schlösser geflickt



Lebensmittel in die Küche geschleppt



Usw.






Uns fehlt im Moment jedoch nicht das handwerkliche Geschick, sondern der geduldige Zuhörer und ausdauernde Erzähler, der Begleiter auf kleinen Touren in der Umgebung, der Mitspieler oder anregende Gesprächspartner. Es war schön, jemanden da zu haben, der wegen der gleichen Dingen staunen oder den Kopf schütteln kann.
In diesem Sinne, vielen Dank für deine Unterstützung, Vätu! Es wäre ohne sie nicht gegangen!
Wir hoffen, dass du das Abenteuer Ecuador in vollen Zügen hast geniessen können und dass du noch deinen Enkelkindern davon erzählen wirst…. hihi.


PS: Auch dass eine ganze Bande Indianerkinder bei jedem verhinderten Fussballtor „Guet, Goli!“ ruft, ist eindeutig dein Verdienst, Roberto!

Puerto Barantilla



Vor diesem getarnten Schmetterling habe ich lange Minuten ausgeharrt, nur um einen Blick auf seine farbigen Flügel zu erhaschen, wenn er diese kurz öffnet. Es hat sich gelohnt.





Ein indianischer Einbaum, ohne Motor, nur mit einem langen Stab zum Abstossen und Steuern und eine Staude Bananen.

Baden in Puerto Barantilla: Hier mit Dauwe, Olivia mit Kayla, Bettina mit Anja. Ich werde gleich zum amazoonico zurückschwimmen (etwa 20 Minuten), um ein Kanu zu ordern.

Tena


Ausflüge nach Tena

Wie ihr sicher schon gemerkt habt, melde ich mich immer nur, wenn ich in Tena bin. Tena ist die grosse Dschungelstadt hier im Canton Napo und ist für ecuadorianische Verhältnisse ein schmucker, sauberer Ort.

Bei meiner Ankunft in Tena, am 20. Juli, war ich aber eigentlich ein bisschen geschockt von dem Bild, das Tena bot: Kahl, unspektakulär, verlottert. Inzwischen beurteile ich weniger schweizerisch und finde Tena schon fast kultiviert, auf jeden Fall gepflegt und ich fühle mich bei jedem Besuch beinahe wie im Urlaub.

Wenn wir uns einen Wochenendausflug auf Tena gönnen, so muss das gut geplant werden. Als erstes bestellen wir uns auf Samstagmorgen, 7.00 Uhr, ein Kanu, das uns nach Puerto Barantilla fährt und auf Sonntagnachmittag, 16.00 Uhr, eines, das uns wieder zum Amazoonico zurückbringt. Dann notieren wir uns kleinlich, was wir denn in Tena alles erledigen müssen: Wäsche in die Lavanderia bringen, zur Post gehen, evtl. Geld abheben, wem man welches e-mail schreiben will, welches Essen man einkaufen muss, welche Artikel in der Papeleria für die Schule gekauft werden sollten, usw.
Wir putzen unser kleines Häuschen, damit wir es sorgenlos zwei Tage alleine lassen können. Am Samstagmorgen wird alles bereitgestellt: Die dreckige Wäsche, Geld, Ausweise, und ein leerer, grosser Rucksack für die Einkäufe.

Wir warten dann jeweils mit unserem Bündel unten am Flussufer auf das Kanu. Meistens sind noch ein paar Volontäre, die ihren freien Tag ebenfalls in Tena geniessen wollen, mit von der Partie. Die Fahrt auf dem Arajuno mit einem Einbaum ist für mich jedes Mal wieder ein Erlebnis! Die Motoristas manövrieren geschickt durch diesen Fluss, der täglich einen anderen Wasserstand hat. Am Ufer kann man die verschiedensten Pflanzen und Vögel sehen und die Sicht auf den Urwald auf sich wirken lassen.

In Puerto Barantillo nehmen wir den Bus, der zwischen 7.30 und 7.45 Uhr vorbeikommt. Die Strasse ist nicht geteert, das Fahrzeug für Schweizer Verhältnisse nicht mehr fahrtauglich. Im Bus bezahlen wir dem Bushelfer 1.75 Dolares, vor dem Streik vor drei Wochen waren es noch 2 Dolares. Die Fahrt geht rassig über den Kieselweg, rechts und links säumen mehr und minder genutzte Waldflächen und vereinzelte Hütten die Strasse. Je näher wir Tena kommen, desto besiedelter ist das Gebiet. Nach etwa 20 Minuten Fahrt ist die Strasse auch geteert, was natürlich seinen Grund hat: Man hatte einmal geplant, mitten in der Selva einen Flughafen für Tena zu errichten und sogleich euphorisch die Strasse dafür gebaut. Inzwischen ist man sich nicht mehr einig, ob es diesen Flughafen überhaupt braucht, das Projekt ist für den Moment auf Eis gelegt. Es mutet seltsam an, mitten im Dschungel einen einzelnen Mann die Landepiste, die noch nicht existiert, bewachen zu sehen.

Die Strasse von Tena nach Santa Rosa (Puerto Barantilla liegt, glaube ich, ziemlich in der Mitte) wurde ursprünglich von einer Ölfirma gebaut. Die Strasse lockte dann viele Leute an, die sich an ihr niederliessen. Ich habe mal gelesen, dass die Ölfirmen laut ecuadorianischem Gesetz verpflichtet wären, die Strassen nach der Förderung des Rohöls wieder wegzureissen. In der Praxis lässt sich das aber eben deshalb nicht umsetzen, weil inzwischen richtige Gemeinden entlang der Strecke entstanden sind.

Nach etwa 1h 15 Minuten Fahrt (die Reisezeit ist abhängig davon, wie viele Passagiere unterwegs ein- und ausgeladen werden müssen), meistens mit lauter Musik in den Ohren oder einem brutalen Film vor der Sicht und einer schlafenden Anja auf dem Schoss, kommt der Bus in Tena an.

Tena ist voller kleiner, überfüllter Läden, die für das europäische Auge im ersten Moment etwas schäbig wirken. Kaufen könnte man hier aber sehrwahrscheinlich alles. Und zu so niedrigen Preisen, dass ich manchmal verunsichert bin, ob der Preis tatsächlich für das ganze Karton ist oder nur für ein Stück davon. Ein Karton Eier kostet zum Beispiel 1.70 Dolares (etwa 2 Franken).

Ein Hingucker sind auf jeden Fall die vielen kleinen Metzgereien am Strassenrand. Das Fleisch hängt ungeschützt in der staubigen Luft und zieht allerlei Insekten an. Da die Ecuadorianer gerne sehen, von welchem Tier das Fleisch stammt, ist oft noch der abgetrennte Kopf oder die Beine des Schlachttieres auf der Theke (meist Kalb).

Die meisten Häuser in Tena sind nicht fertig gestellt. Die Armierungseisen schauen wie Antennen aus dem Betonbau, die strassenabgewandte Seite der Häuser ist oft ohne Farbe oder Täfelung, nackt. Offensichtlich werden Gebäude, die sich im Bau befinden, weniger besteuert, und dies weiss ganz Ecuador auszunützen.

Eine unserer besten Adressen in Tena ist die Tortuga-Bar. Eine kleine, saubere Einkehre, die von Lisbeth, einer Auslandschweizerin betrieben wird. Vor allem die Morgenessen wissen wir sehr zu schätzen. Von dort schicke ich dann mit Bettinas Handy die wenigen SMS, die einige von euch das Vergnügen haben ab und an zu erhalten.

Übernachtet haben wir die letzten zwei Mal in dem wohl besten Hotel des Ortes, im Yutzos 1. Die Nacht kostet, nachdem wir den Preis runtergehandelt haben, nur 12.50 Dolares. Und die leiste ich mir, da ich dort freien Internetzugang habe, mit Skype telefonieren kann und im Innenhof ein kleiner Spielplatz (sogar mit Rutschbahn!) ist, auf dem sich Anja gut „vertörlen“ kann. Manchmal darf sie auch mit meinem Fotoapparat spielen, weil ich noch unbedingt ein Mail schreiben will. Dann entstehen dann solche Bilder (Siehe Foto). Auch das Morgenbuffet ist nicht zu verachten, wenn die Milch nicht gerade nach Kuhstall stinkt.
In Tena fliessen zwei Flüsse zusammen und bilden den Rio Napo. Faszinierend finde ich die Färbung der Gewässer, die meistens unterschiedlich ist. Oft sieht man dort auch Leute baden, bei Kindern dienten auch schon leere Petflaschen als Schwimmhilfen: Zwei Flaschen an den Hälsen mit einer Schnur zusammengebunden und unter dem Oberarm durchgelegt, fertig ist das „Flügeli“.

Die Rückfahrt mit dem Bus ist wieder ein Abenteuer für sich und beginnt schon mit dem Busbahnhof. Eigentlich sollte das Foto selbsterklärend sein. Aber wir haben schon die Erfahrung gemacht, dass die Bilder den Tatsachen eher schmeicheln und sie nicht ganz realitätsgetreu wiedergeben. Vielleicht weil sie nur den Sinn des Sehens ansprechen, Riechen, Fühlen und Hören ganz ausser Kraft lassen.

Meist ist das Fahrzeug gestossen voll. Es türmen sich Reissäcke, Hühner in Plastiksäcken, Eier, kleine Kinder und anderes, wo sich nebst den zahlenden Passagieren noch Platz findet. Reserviert man sich nicht im Voraus einen Sitz, muss man halt stehen. Dieses kleine Mädchen habe ich auf mein Gespäck genommen, da es mir zwischen all den langen Erwachsenenbeinen ziemlich verloren vorkam. Ist dann sehr schnell eingeschlafen und hat zum Dank für das gemütliche Lager auf meinen Rucksack gepinkelt.

In Puerto Barantilla rufen wir dem Fahrer „Gracias“ zu und steigen aus. Dann kommt das manchmal sehr lange Warten auf ein Kanu, das uns zum amazoonico bringt. Wenn es nicht gerade regnet, kann man sich die Zeit dort aber sehr gut mit Plaudern, Baden oder Tiere beobachten vertreiben.
Bilder dazu findet ihr im Blog „Puerto Barantilla“.

Nachträge (von Röbu)

Liebe Anne-und-Anja-Blogger-Familie, mit Spass habe ich mich nochmals hingesetzt und die unfertigen Blogs überarbeitet. In den vorgehenden Berichten findet Ihr zusätzliche Bilder und auch 2 Filme mit den Themen "Regen" und "Puerto Lopez".
Viel Vergnügen beim Reinschauen !!

aus Rohrbach mit freundlichen Grüssen
Röbu

Sunday, September 9, 2007

Röbus Heimreise und Ankunft in der Schweiz

Heimreise
Eigentlich gab es verschiedene Momente, wo sich das Ende meines Aufenthaltes in Ecuador abzeichnete:
Erstmals war es der Augenblick an der Pazifikküste, wo ich mit wässrigen Augen eine ganze Weile im Sand sass. Dann der letzte Abend mit A & A in der Liana Lodge, mit dem gediegenen Abendessen als einzige Gäste dort.

















Und dann der schmerzliche Abschied von Annelies, Anja und Bettina in Tena, wo wir das letzte gemeinsame Wochenende verbrachten. Dieser schwere Moment wurde mir dann allerdings im Bus nach Quito durch das Dauergespräch mit Lisbeth vom Tortuga-Café erleichtert. Natürlich durfte auch auf dieser Fahrt die Ueberraschung nicht fehlen: wir wurden auf der Grenze zwischen den Bezirken Napo und Cotopaxi auf Drogen untersucht. Alle Passagiere mussten aussteigen; ausser einer Mutter mit Kind, weil sie dem Beamten einen Dollarschein durchs Fenster reichte.
Aber das Glück verliess mich auch auf der letzten Fahrt nicht. Lisbeth empfahl mir eine Uebernachtungsmöglichkeit in Quito, von einer Schweizer Familie geführt. Mit dem gemeinsamen Taxi wurde ich direkt vor das „Hostal“ geführt. Maya erwartete mich schon auf dem Balkon hinter der dem eingegitterten Grundstück (Ach, ja! Wir sind ja wieder in Quito !!). Sie riet mir davon ab, noch nach Essbarem in der Stadt zu suchen. Stattdessen wolle sie mir gerne etwas Kleines aufstellen. Kaum zu glauben: siehe Foto vom Tisch. (mit AROMAT, Bündnerfleisch und Toni-Frischkäse !)


So kam ich doch noch zur verpassten Züpfe zuhause, die es sicher zu Nestus Geburtstag gegeben hätte. Ich schmunzelte vor mich hin. Andere Schweizer waren im selben Hause und verkürzten mir den Abend mit Gesprächen.
Am Montag holte ich die zurückgelassenen Geschenke bei Maria ab. Sie war unsere erste Gastgeberin in Ecuador. Nur Isabella, das Putzmädchen mit ihrem Kleinkind, war da, aber sie konnte mir helfen. Auf die Sekunde genau (!) traf ich zufällig auf Lisbeth, die gerade daran war, die 25 Centavos für den Bus nach dem Hostal zu bezahlen. Ich sagte auf Berndeutsch: „Achtung! I ha’s pressant! Chönnt i düre?“ Sie hat sich so was von erstaunt umgedreht. Zufall in einer 2- Millionen-Stadt.
Am Nachmittag waren wir dann ein Schweizer Paket in Quito. Herausragendes Ereignis: ich liess mir noch die Schuhe von einem Strassen – Schuhputzer auf Vordermann bringen. Das habe ich immer noch gewollt. Braune Farbe fand er schliesslich noch, leider wechselte die Originalfarbe Braun von meinen Schuhen dann durch die schwarze Glänzi-Bürste doch noch auf schwarz-braun. Aber sonst hat er seine Sache gut gemacht.
Letzte Unsicherheit, diesmal nicht einmal eine ecuadorianische: findet der Flug überhaupt statt? Ein Hurrikan ist über die Karibik gefegt und verunsicherte uns vorübergehend, denn die Zwischenlandung sollte ja dort stattfinden. Leider war nichts herauszufinden im Internet, das wieder einmal fürchterlich langsam war. Ich werde doch einfach morgen um 6 Uhr zum Flughafen fahren.




Der Flug findet statt und zwar so, dass es nur Positives zu berichten gibt. Pünktlich ! Bis auf einen einzigen Dollar lose in der Hosentasche brauche ich noch alles Geld für Geschenke und Andenken. Leider ist Feilschen hier nicht in Mode, natürlich habe ich es trotzdem versucht. Und trotz Auskippen des Geldbeutels kann ich den letzten Einkauf nicht ganz bezahlen, aber die Verkäuferin akzeptiert wohl oder übel. Nochmals habe ich Zeit beim Warten, auf das Erlebte in Ecuador zurückzuschauen. In Gedanken gehe ich die Stationen nochmals durch. Unfassbar, was ich alles gesehen und erlebt habe !!!
Vom langen, langen, ….. Heimflug gibt es nichts Spektakuläres zu erzählen. Ich war schliesslich 20 Minuten vor der geplanten Zeit zurück in der Schweiz.



Ankunft in der Schweiz
Nun folgt eine Art Kulturschock in umgekehrter Richtung. Alles ist wieder sauber, die Gebäude sind fertig, was auf einer Tafel steht, gibt es tatsächlich auch, die doppelte Sicherheitslinie gilt auch für Busse und Lastwagen, auf dem WC hat es Papier, der Bancomat funktionniert, die Leute sitzen im Auto und nicht darauf, und ……., und viele Leute wirken gestresst, verbittert und unzufrieden.

Nun, nach all dem Erlebten bin ich schon auch froh, wieder in Rohrbach die schönen Sonnenuntergänge mit langen Abenden zu bewundern, ....


.... in den trauten vier Wänden zu wohnen, ....





.... das übliche Gedeck auf dem Tisch zu finden, .....



.... und auch das Essen ist, wie ich das vor meiner Reise gewohnt war.





Spass beiseite, die Schweiz ist halt schon auch schön, enorm schön !!



PS: Dieser Beitrag ist in erster Linie für die Zurückgebliebenen in Ecuador gedacht und es fehlt deshalb an Tiefschürfendem.


Nochmals schönen Dank an Euch interessierte Leser. Es hat Freude gemacht, die Erlebnisse nicht nur für mich selber aufzuschreiben, sondern im Wissen, dass ihr sie mit Spass verfolgt.



Röbu, 9.9. 2007 09:09 Uhr