Anja gewöhnt sich langsam aber sicher an die riesige Stadt. Es ist viel Neues für das Mädchen, manchmal zu viel. Sie war vor allem anfangs oft müde und nicht motiviert, etwas zu unternehmen. Inzwischen muss ich sie aber zurückhalten, so viel Energie steckt in meiner Tochter. Sie macht sehr interessante Beobachtungen:
- "Die gseh äue die Ghüderchüble nid, drum schiesse die aues a Bode."
Am Wochenende gingen wir zusammen in den Carolina-Park, der ziemlich nahe bei unserem Gastzuhause liegt. Wir genossen das von Hand angetriebende Rösslispiel (der Mann im braunen Shirt ist der Motor) und die vielen bewundernden Blicke, die unser rothaariger Lockenkopf erntete. Viele Ecuadorianer finden Anja besonders herzig, weil sie so hell ist. Vielleicht vergleichbar mit dem "Yö-Effekt", den dunklere Kinder in der Schweiz auslösen.
Und wie so oft in Quito stiessen Welten aufeinander. Während Anja murrte und weinte, weil sie nicht ein zweites Mal auf das Karussell durfte, fragte mich ein kleiner Junge, kaum älter als Anja, ob er mir die Schuhe putzen dürfe...
A propos Dschungel: Heute mussten wir uns zuerst noch durch den Bürokratieurwald kämpfen. Im Amt für Ausländer und auf der Schweizer Botschaft. Wir waren nicht erfolgreich und werden morgen nocheinmal antanzen, alles geht halt ein bisschen langsamer. Wenn ich nur auf Spanisch fluchen könnte... :-)
Voraussichtlich am Donnerstag machen wir uns dann auf den Weg nach Tena, wo wir übernachten werden. Dann wären wir am Freitag in unserem neuen Zuhause im Amazoonico...
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