Wednesday, July 25, 2007

Reise von Quito in den Dschungel (von Röbu)

Reise in die Selva (Amazoonico)

Am Freitag 20. Juli geht’s (endlich) ab in den Tschungel. Bei Maria war es wirklich nicht gemütlich, und vor allem nicht gastfreundlich. Um 5 Uhr rasselt Annes Wecker. Wir packen noch die restlichen Sachen zusammen und warten auf das vorbestellte Taxi. War es nun schon hier und ist wieder weg (wegen man weiss ja nie) oder kommt es noch? Wir können kein Risiko eingehen und Anne holt ein Taxi von der Strasse. Dem Fahrer ist nicht recht wohl bei der Sache (wegen man weiss ja nie). Auf alle Fälle sei er so gefahren, dass er jederzeit hätte durchstarten können, wenn es ein Hinterhalt gewesen wäre. Die Fahrt ist aber dann gut und direkt. Nur >Türen schletzen<>No<. Sie legt halt noch etwas drauf. Wer halt dumm fragt …. Nach einer guten halben Stunde wird dann auch wirklich gefahren: die erste Stunde nur so etappenweise. An jeder Ecke ruft der Bushelfer, der an der offenen Türe steht >Tena, Tena, Tena<>Die steilen Bergflanken neigen zum Abrutschen und die Strasse sieht oft danach aus. Auf der anderen Seite geht’s atemberaubend runter in unübersichtliche Tobel. Einen Halt in einer Raststätte kann man nicht beschreiben, den kann man nur erleben. Er ist als kurzer Erleichterungshalt gedacht, aber Fahrgäste bestellen sich (was ist schon dabei) schnell ein Menü. Man wartet halt einfach; das ist normal. Immer weiter ostwärts geht es und bald haben wir die Wasserscheide Richtung Napo-River / Amazonas definitiv überfahren. Nun deutet sich der Uebergang in eine endlose Tiefebene an. Zirka 2500 m an Höhe haben wir von den Bergen nach Quito bis Tena abgegeben, teilweise über sehr schlechte Strasse mit Schlaglöchern und anderen Hindernissen. Tena ist (für Schweizeraugen) ein Kaff wie jedes andere hier. Nun beginnt es im dümmsten Moment noch zu regnen. Angelika, die Chefin von Amazoonico holt uns ab. Nach dem Verlad im strömenden Regen freuen wir uns auf den Einstieg in den Pick-up. Aber Hallo: hier sind die Plätze schon belegt durch ihre Kinder. Wir quetschen uns also irgendwie rein und fahren über mal gute, mal schlechtere Strasse Richtung Santa Rosa de Napo. In Puerto Barantillo (der Name diese „Hafenstadt“ schlägt den Ort tot), steigen wir um ins Kanu. Kein freundlicher Empfang durch Petrus. Wir verladen unser sorgsam gehütetes Gepäck in die Pfützen im Kanuboden.

Letzte Etappe der Reise: mit dem Kanu zur Schule

Ernüchtert steigen wir ein und lassen uns die kurze Fahrt ins Ungewisse trotzdem gefallen. Die Anlegestelle Amazoonico verspricht auch nicht gerade viel. Ja, wir schauen mal. Vielversprechend ist jedoch, dass das einzige Haus, das man vom Fluss aus sieht, das Lehrerhaus ist. Demzufolge werden wir die einzigen sein mit Sicht auf den Fluss Arajuno.

... es muss ja nicht immer ein Hund sein, oder...

Das Haus ist nicht gut, aber doch scheint es bewohnbar. Wir richten uns so gut es geht ein. Nicht viel später macht sich Anne schon in der Küche zu schaffen und es gibt bald einmal die erste exotische Malzeit. An den Gittern ringsum (Fenster gibt es ja keine) hangen die Affen und schauen den Neuankoemmlingen zu. Die Zutaten durften wir uns aus der gemeinsamen Camp-Küche holen. Ja, Hygiene wird hier nicht gerade gross geschrieben, dem Küchenlager nach zu schliessen. Wir trösten uns damit, dass ja hier doch tatsächlich Leute tagtäglich überleben. Anja inspiziert den oberen Stock



Angelika lädt uns zum Nachtessen in die >Liana Lodge< ein. Leider kann Annelies nicht kommen, sie muss mit Anja schlafen gehen. Angelika lässt uns dort zuerst stehen wie bestellt und nicht abgeholt. Dann aber sind wir Tischgäste und werden sehr gut bedient. Der Schulbetrieb ist das Hauptthema mit Heiko und Jana. Bereits um neun, 3 Stunden nach Einbruch der Dunkelheit, kriechen wir erstmals unter die Moskitonetze, die wir am Nachmittag über die Liegen, bzw Matrazen gespannt haben.

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