Saturday, February 2, 2008

Stromausfall in Tena

Diejenigen unter euch, die am Wochenende ab und zu ein Telefonat von uns bekommen, wissen es: Die Energieversorgung in Tena ist nicht zuverlässig, a menudo no hay luz. Und es scheint manchmal, dass es immer die Samstage und Sonntage trifft, an denen wir übers Internet wieder einmal Kontakt zur „Aussenwelt“ suchen und finden möchten. Doch weil ich mich seit mehr als einem halben Jahr in ecuadorianischer Geduld übe, ärgere ich mich nicht, sondern bin nur nicht so begeistert und greife zu Plan B: Spaziergang durch Tena, mit gänggele und fötele.

Wir verweilen zuerst länger in dem kleinen Laden, der von Frauen aus Otavalo geführt wird, die einen mit „amiga“ ansprechen und gerne den Preis so hoch ansagen, dass man ihn runterhandeln muss. Wir kaufen uns typische touristische T-Shirts und Hosen und eine Halskette aus Stein, die hoffentlich mal nicht schimmelt.
Dann dürfen wir ein Foto von der Alten schiessen, die den Gehsteig vor dem „Geschäft“ sauber hält. Wir müssen ihr versprechen, ihr einen Abzug zu schenken. Sie freut sich.

Beim Weiterschlendern versteht man bei genauerem Hinschauen plötzlich auch, woran es liegen könnte, dass Tena immer wieder „kein Licht hat“. Ein solches Verkabelungssystem fordert natürlich jeden Elektriker heraus.

Auch bei der Bauweise lohnt sich genaueres Betrachten. Bei uns werden schon die Kleinsten belehrt, wenn sie Legohäuser mit dieser Technik bauen.

Unten beim nigelnagelneuen Kinderspielplatz kann man eine ganz andere Sicht auf Tena geniessen als von der Hauptstrasse aus. Hinterhöfe ohne architektonisches Konzept, dafür mit immer voll behängten Wäscheleinen, die auch bei Regenwetter noch Kleider im Wind flattern lassen.


Und dort trifft man auch die Dorfjugend. Eine aufgeweckte Bande barfüssiger Mischlinge, die sich gerne die von ihnen gemachten Bilder auf dem Display anschauen.

Das Abendessen in der Tortuga-Bar schmeckt auch bei Kerzenlicht vorzüglich. Dazu braucht es kein elektrisches Licht. Und ich muss hier zugeben, dass ich die regelmässigen Stromausfälle eigentlich geniesse. Sie zwingen mich, einfach in Ecuador zu sein. Und mich mit Ecuador zu befassen – und nicht mit der Schweiz. Die kommt früh genug wieder zum Zuge.

1 comment:

mänä mäthu said...

hallo anne u anja! ändlech bini wider mau go blogg läse! isch aues so interessant u d'biudli si spannend zum betrachte!! hoffe dir sit wieder zwäg u heit die zit mit brige u tinu gnosse! wünsche nech witerhin ä gueti zit..! gruess mänä