Ich werde diesen Bericht in Tena definitiv verfeinern und die restlichen Fotos beilegen, Also Geduld ! (Montag, 27. August 12:00 Uhr)
Ja, ich versuche (nachdem ich wegen einer verharzten Tastatur bereits Net-Café gewechselt habe, nun auf einer Tastatur mit unsichtbaren Buchstaben einen Kurzbericht zu machen. (und das auf einer spanischen Tastatur!) Bitte um Nachsicht!
Seit ich am 16. August aus dem Wald “geflohen” bin, habe ich Einiges erlebt, das koennt Ihr mir glauben. Wenn ich alles schreiben moechte, was schreibenswert ist, dauerte dies gleich lang oder laenger als das Erlebnis selber: fast in jeder Minute ist hier etwas so speziell, dass ich nur immer am Schreiben waere.
Meine Stationen waren:
Baños:
Mit der heimlichen (fuer eingeweihte offensichtlichen) Absicht, den Berg zu besteigen, wollte ich mich hier akklimatisieren mit einer Tour zur Huette am Tungurahua-Vulkan; 2000 m Auf- und Abstieg und am gleichen Tag. Eigentlich kein Weg, mehr eine manntiefe Rinne hoch.
Eine Bike-Tour sollte ebenfalls Verfettung verhindern. Normalerweise wird die Tour von denTuristen nur talwaerts gefahren, aber doch nicht mit mir. (Eine Frau in Rio Verde meinte: Baños mit 1800 m liegt ueber Rio Verde, also sind wir hier auf 1750m. Dabei war sicher einen Pass wie die Oberalp runter- und raufgefahren).
Eine kulinarische Spezialitaet von Baños ist eine Art Zuckermasse, die vorwiegend auf dem Trottoir um die Hausecke geschlagen wird, um sie geschmeidig zu machen.
Stichworte:
Vulkanausbruch (oder mehr nur ein Ruelpser), imposante Wasserfaelle, viele Turisten, Leute aus den Bergen, erstes Meerschweinchen-Essen, niemand hat Rueckgeld, uvm
Riobamba:
Wie mehr in den Bergen, umsobesser gefaellt es mir. Weitere Vorbereitungen und Training fuer den Berg mit Velotour auf 3600m im hintersten Hinterland, mutterseelenallein und Trekking in den Kartoffelfeldern auf ca. 4200m. Auch hier kam von dieser Indianer - Grossfamilie, die mich zum Mitessen von am Boden ausgestreuten Bohnen einlud, wieder die Frage: Bist Du allein? Wo ist Deine Frau? Dann das Angebot, eine der (huebschen) Toechter auszulesen! Weiter die Besteigung des Chimborazos mit seinem imposanten 6300 m Hoehe. Leider war es eine reine Nachttour, von Aussicht keine Rede. Wieso die dies hier so machen, obwohl ich den Fuehrer noch extra darauf ansprach, dass wir wahrscheinlich zu frueh oben sein werden, wird wohl ewig eine brennende Frage bleiben. Wahrscheinlich hat er mir nicht mehr zugetraut (ja, Grossvaetern ist nicht zu trauen). Der Bericht waere allein buchfuellend.
Stichworte :
Begegnung mit Indianern auf dem Feld, Kettenbruch nach 5 Minuten Velofahrt, Gringo, Gringo, Nachtwanderung (Schade) auf den Berg und (und zum Glueck) voruebergehende Sichtbehinderung wegen der Stirnlampe, tote Tiere am Wegrand, niemand hat Rueckgeld, uvm
Puerto Lopez:
Nach einer 12-stuendigen Fahrt an die Pazifikkueste moechte ich hier Wale sehen. Nachdem der Bus wegen “zu schnell” von der Policia aufgehalten wurde, fragte der Chauffeur bei den Fahrgaesten um Geld, um die Busse zu bezahlen. Ein uebleres Kaff als PL kann sich keiner von Euch vorstellen, es sei denn, er sei aus Huttwil (Ha).
(Siehe dazu das Video)
Nein, Spass beiseite: wegen der Wale lohnt es sich! (schon wieder falsch: man muss das einfach mal gesehen haben, wie ein Dorf auch noch aussehen kann). - SUPER! Ich sah die Wale aus naechster Naehe und bin noch jetzt beim Gedanken daran einfach fasziniert.
Stichworte:
Abenteuerliche Fahrt mit dem Bus durchdie Berge, Schmutzigstes Kaff der Welt, Wale, (Hey, Roebu hat richtige, lebende Wale beobachtet!!), Natur pur, Heimweh nach Urwald und Rohrbach, niemand hat Rueckgeld, uvm
Fortsetzung:
Heute habe ich eine 9-stuendige Busfahrt nach Quito vor mir (mit einer lustigen Gruppe Italienern), dann sofort weiter nach Tena, zurueck in den Wald, um mich dort 4 Tage zu erholen.
Und dann, dann geht es wohl zurueck nach Europa mit einem traenenden und einem lachenden Auge!
Keine Stichworte: (¿¿¡¡??)
Ja, meine Lieben, das waer’s dann wohl von mir gewesen, es sei denn, dass ich die Zeit im Wald nutze, um diesen Bericht noch zu verfeinern und die Bilderauswahl zu optimieren. Ich denke, das bin ich Euch noch schuldig.
Also bis dann …
Irgendjemandem moechte ich danken, fuer all die Erlebnisse und Eindruecke, die ich hier in Ecuador erhielt. Ich hatte bis jetzt so viel Glueck und Bewahrung. War es am Ende doch die Heilige Jungfrau in der Kirche von Baños, die mein Bitten um Begleitung auf meiner Reise erhoert hat ??
27. August 2007 (Beginn ca. 10:00 UHr)
Roebu