Saturday, August 25, 2007

Impressionen

¡Hola de Tena!

Bettina und ich haben eine ganze Nacht vor uns, die wir ohne Unterbruch im Internet verbringen können. Wir sind wieder in Tena, nachdem wir schon am Mittwoch hier waren, um Formalitäten zu erledigen. Was natürlich nicht beim ersten Mal geklappt hat, aber das sind wir uns ja inzwischen gewohnt. Anja liegt oben im Hostelzimmer und schläft, die Türe steht offen und ich kann diese von meinem PC-Platz aus sehen. Eigentlich eine geniale Absteige, wenn man im Dschungel lebt und trotzdem zwischendurch in die Stadt fährt, um den Kontakt zu seinem Heimatland ein bisschen zu pflegen. Leider auch ein wenig teuer, jedenfalls für ecuadorianische Verhältnisse. Eine Nacht im Hostel Yutzos kostet 21 Dolares. Ich konnte auf 12,50 runterhandeln, schliesslich passt man sich ja den einheimischen Gepflogenheiten an.

Tena hatte heute den ganzen Vormittag Stromausfall. Nur damit ihr euch nicht Sorgen macht, wenn ich mich mal länger als 2 Wochen nicht melde. Dann war ich zwar vielleicht in Tena, aber ohne Strom läuft halt auch hier nichts.


So, ich möchte die Nacht gerne nutzen, um euch ein paar Fotos zu zeigen, die es bisher nicht in den Blog geschafft haben, aber es auf jeden Fall Wert sind, dort zu erscheinen. Auch die älteren Blogs werde ich noch vereinzelt mit Bildern ergänzen.

Blattschneiderameisen

Diese faszinierenden Tierchen sieht man überall. Sie transportieren nicht nur Blätter, die schwerer sind als sie selbst, sondern meistens noch (blinde?) Passagiere: viel kleinere rötliche Ameisen.
Anja ist begeistert von den Blattschneiderameisen, wann immer sie eine Strasse entdeckt, wird angehalten und beobachtet. Mit Kayla hat sie auch schon Blattschneiderameisen gespielt. Die beiden haben mit Scheren draussen die Blätter der Bäume verschnipselt und sie in ihren "Bau" getragen.
Termiten

Eigentlich erstaunliche, wunderbare Tiere! Sie zerfressen Holz, bauen daraus ihre riesigen Bauten und unterstützen so den Nährstoffkreislauf im Regenwald. Leider müssen wir sie erbarmungslos umbringen, wenn sie in der Nähe des Lehrerhauses oder der Schulgebäude sind. Sie können ein Haus angeblich in wenigen Wochen zum Einsturz bringen. In der Schule gibt es das Ämtli: Das Schulhaus auf Termiten absuchen.
PS: Für alle, welche sich unter Termiten nicht viel vorstellen können: Sie sind Ameisen nicht unähnlich.



Schmetterlinge

Könnte man nur die farbigen Wunderschmetterlinge auch so schön fotografieren wie diesen Nachtfalter, der den Tag an unserer Hauswand verbrachte...

Beate

Beate ist ein Klammeraffenweibchen, das mit körperlichen Behinderungen auf die Welt gekommen war. Ihre Gliedmassen sind, sogar für einen Klammeraffen, zu lang. Sie kann deswegen nicht so gut klettern und essen wie die anderen. Und sie würde auf jeden Fall ertrinken, falls sie in den Arajuno fallen würde. Sie ist gerne in der Schule und versucht dort, irgendwelche Leckereien zu erhaschen. Neuerdings lümmelt sie auch gerne bei Anjas Schaukel herum, sehr zu deren Leidwesen: "De Grövu het gseit, ds Ritigampfi sig nume füer Ching, gäu?"


Entlausen verbindet Spezies

Hier wird Osso, der Hund von Olivia und Dauwe, von einem Wollaffen gelaust. Osso lässt sich das geschehen und geniesst es sogar ein bisschen.

Anja war so begeistert von diesem Schauspiel, dass sie einen Abend lang nur noch Entlausung spielen wollte. Das kam mir gerade recht, denn so konnte ich spielend kontrollieren, ob auch sie sich schon Läuse eingefangen hatte. Ich habe zum Glück noch nichts entdeckt... (Tropenholz anfassen!)


???

Diese Pflanze gefällt mir besonders und man trifft sie im Regenwald häufig an. Ich nehme deshalb an, dass sie nicht unbedingt essbar ist. Ich möchte sehr gerne erfahren, wie sie heisst, wenn es also jemand weiss...?



Pilze
Vorerst bevorzuge ich die Champignonsosse aus der Packung, die wir in Tena gekauft haben...
Es ist beeindruckend wie im Regenwald der grosse Kreislauf (Nährstoffe und Wasser) deutlich wird. Alles wird sofort zersetzt und gleich wieder gebraucht. Die ganze Pflanzenwelt kann sich vom einen Tag auf den anderen vollkommen wandeln.

3 comments:

Brigitt said...

Liebe Anne, Irgendwie bin ich immer bei dir. Du erzählst von Läusen und sie gehen bei uns auch um. Du zeigst Blattschneider Ameisen und wir haben sie im Dählhölzli in der abteilung Urwald gesehen. Ebenfals gab es dort Termiten. Schien mir schon so sehr faszinierend, wie muss es dann im richtigen Gebiet für die Tiere sein. So, habe ich immer wieder ein Erlebnis, dass mich Euch näher bringt.

Stefan Gerber said...

huhu anne. ich hab mal nach der pflanze gesucht und folgendes gefunden:

si heisst gloub Heliconia rostrata und chunnt us dr familie vo de Heliconiagewächs. si chunnt houptsächlich z ecuador und z peru vor und isch als zierpflanze beliebt. die bilder wo ig ha gfunge si zwar alli ohni dä wiss fluum aber süsch gseht si genau wie die us.

so, jetz hani o no öpis zu dere biologiestund chönne biiträge.

gruss stefu

anneliesundanjainecuador said...

Danke Stefu, für deine Recherchen! Heliconia rostrata, also. Ich versuche mal, den Kichwanamen dafür rauszufinden. Der Flaum ist übrigens nicht auf jeder Pflanze. A propos Zimmerpflanzen: der ganze Dschungel erinnert mich manchmal an die Gartenabteilung des Hobbymigros, weil ich diese exotischen Pflanzen bisher nur dort gesehen habe...